Kurienkardinal Paul Josef Cordes hält die Kritik des Zentralrats der Juden an der
Karfreitagsfürbitte im außerordentlichen Messritus für unberechtigt. In einem Deutschlandfunk-Interview
sagte Cordes am Donnerstag, wenn Christus gekommen sei, um den Menschen Heil zu bringen,
dann dürfe man den Christen nicht vorwerfen, dass sie für eine Hinwendung der Juden
zu Jesus Christus beten. Immerhin gebe es auch im Judentum eine messianische Bewegung,
die darauf abziele, Jesu Christus anzuerkennen. Für die von Cordes angesprochene Juden-Fürbitte
am Karfreitag gibt es derzeit zwei Fassungen. Gemäß dem „ordentlichen“ Ritus beten
die Katholiken, dass Gott die Juden „in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe
zu seinem Namen bewahre, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluss sie
führen will.“ In der Fürbitte wird ferner darum gebetet, dass die Juden „zur Fülle
der Erlösung gelangen“. Der Text ist seit 1970 verbindlich. (pm 20.03.2008 mg)