Anlässlich des bevorstehenden christlichen Osterfestes hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker an die Bundesregierung appelliert, endlich die Tragödie der irakischen Christen
zur Kenntnis zu nehmen und sofortige Hilfsmaßnahmen für diese vergessene Minderheit
einzuleiten. Es könne nicht sein, dass man sich in Deutschland auf christliche und
abendländische Traditionen berufe und „dem Massen-Exodus der letzten 600.000 Christen
aus dem Irak und der Zerstörung ihrer 2.000-jährigen Tradition und Kultur tatenlos
zusehe“, sagte der Generalsekretär der Menschenrechtsorganisation, Tilman Zülch, am
Gründonnerstag. Die Gesellschaft für bedrohte Völker erinnerte auch an die Verbrechen,
die weiterhin andauern. So wurden 37 christliche Kirchen ganz oder teilweise zerstört.
Auf Ordensfrauen, Priester und Bischöfe wurden zahlreiche Attentate verübt. An zahlreichen
Orten im zentralen und südlichen Irak sind in den christlichen Gemeinden nur wenige
Menschen zurückgeblieben. Nach dem Mord an dem entführten Erzbischof von Mosul, Paulos
Faraj Rahho versuchen die letzten assyro-chaldäischen Christen jetzt, die Stadt zu
verlassen. (pm 20.03.2008 mg)