China hat den Appell des Papstes zu Gewaltverzicht in Tibet scharf zurückgewiesen.
„Für Kriminelle kann es keine Toleranz geben; sie müssen gemäß dem Gesetz bestraft
werden“, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Qin Gang, laut italienischer
Tageszeitung „La Stampa“ in der Online-Ausgabe vom Donnerstag. Zugleich rechtfertigte
die Regierung das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten als „äußerstes Mittel der
Abschreckung“. Papst Benedikt XVI. hatte am Mittwoch in seiner Generalaudienz seine
Sorge über die Vorgänge in Tibet bekundet. Dabei wandte er sich gegen jede Form der
Gewaltanwendung und rief zu Dialog und Toleranz auf. Der chinesische Kardinal Joseph
Zen Ze-kiun wendet sich gleichzeitig gegen eine Politisierung seiner Karfreitags-Meditationen.
Seine im Auftrag des Papstes verfassten Texte für den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum
seien ein Gebet und weder Anklage noch Protest, sagte Hongkongs Kardinal der Tageszeitung
„Corriere della Sera“ (Donnerstagsausgabe) weiter. Zugleich betonte Zen, wenn in einem
Land die Religionsfreiheit eingeschränkt sei, müsse man dies als „Verfolgung“ bezeichnen.
Das gleiche habe auch Papst Benedikt XVI. in seinem China-Brief vom Juli 2007 getan. (kna
20.03.2008 mg)