Kirchenvertreter in Hongkong haben die kommunistische Regierung Chinas aufgerufen,
die Unterdrückung friedlicher Demonstrationen in Tibet zu beenden und einen Dialog
mit dem tibetischen Volk aufzunehmen. Die katholische Kommission „Justitia und Pax“
habe am Mittwoch bei der Vertretung der Volksrepublik in der früheren britischen Kronkolonie
und heutigen Sonderverwaltungsregion protestiert, berichtet die ökumenische Nachrichtenagentur
ENI. Sie zitiert auch den protestantischen Pfarrer Kwok Nai-Wang, der sich hinter
die katholische Initiative gestellt habe: „Die Pekinger Regierung bietet den Tibetern
wirtschaftliche Vorteile an, geht aber gleichzeitig politisch mit Härte vor.“ Peking
solle zur Kenntnis nehmen, dass der Mensch ‚nicht vom Brot allein“ lebe. Kwok, Pastor
einer Gemeinde im Hongkonger Stadtteil Kowloon, kritisierte auch, dass die chinesischen
Machthaber Journalisten davon abhalten, über die Unruhen in Tibet zu berichten. Am
10. März, dem 49. Jahrestag des Aufstands der Tibeter gegen die chinesische Herrschaft,
hatten Protestdemonstrationen in der tibetischen Hauptstadt Lhasa begonnen. Chinesische
Sicherheitsorgane gehen seither mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Der Vorsitzende
der Kommunistischen Partei Tibets, Zhang Qingli, kritisierte das Oberhaupt des tibetischen
Buddhismus, den Dalai Lama, scharf. Er beschrieb ihn als „Teufel mit menschlichem
Gesicht“ und „Wolf in Mönchskleidern“. (idea 20.03.2008 mg)