Papst Benedikt XVI. hat sich bisher noch nicht zu den blutigen Ereignissen in Tibet
geäußert, aber er könnte es in den nächsten Tagen tun. Das erklärte der Chefredakteur
der Vatikanzeitung „L Osservatore Romano“ in einem Interview mit der italienischen
Zeitschrift „Liberal“. Die Generalaudienz am Mittwoch könnte dazu den Rahmen bieten,
aber auch der Karfreitag oder der Ostersonntag. „Der Heilige Stuhl ist traditionell
vorsichtig“, so Vian. Es sei aber nicht wahr, dass der Vatikan über Tibet schweige
oder geschwiegen habe. Die Medien des Heiligen Stuhles berichteten fortlaufend über
die Ereignisse. Der Vatikan „handelt, wägt aber die Art und Weise seiner Handlung
ab“, sagte Vian der Zeitschrift. Einige Beobachter hatten ein angebliches Schweigen
des Papstes zu Tibet im Interesse der Katholiken in China kritisiert. Der Sekretär
der italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, fügte hinzu, es könnten nicht
die Massenmedien sein, die dem Papst vorschreiben, wann er sich zu äußern habe. (adnkronos
18.03.2008 gs)