2008-03-17 14:29:01

Nahost: Sabbah fordert ende der Gewaltspirale


Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat Israelis und Palästinenser aufgerufen, den Kreislauf der Gewalt im Heiligen Land zu durchbrechen. Die israelische Militäroffensive in Gaza mit mehr als 100 Todesopfern, der Terroranschlag auf eine jüdische Schule in Jerusalem sowie die täglichen Einfälle israelischer Soldaten in palästinensische Städte seien Glieder derselben Kette unmenschlicher und sinnloser Gewalt, schreibt Sabbah in seiner am Montag veröffentlichten Osterbotschaft. Hunderttausende in beiden Völkern schrien nach Frieden. Doch auf beiden Seiten trieben Extremisten, „die in ihren Ideologien gefangene sind“ die Spirale der Gewalt weiter. Sabbah rief nach „politischen Führern, die ihr Leben für die Suche nach dem Frieden einsetzen“, anstatt Tötungskommandos auszusprechen.
Auch in einer gemeinsamen Botschaft rufen alle christlichen Kirchenführer Jerusalems zu neuen Friedenslösungen auf. Militärische Maßnahmen brächten keinen Frieden. Die politisch Verantwortlichen müssten neue Wege einschlagen, um Sicherheit für das Heilige Land zu finden. 14 Patriarchen und Bischöfe haben diese Friedensbotschaft zum Osterfest unterzeichnet.
Patriarch Sabbah wird am Mittwoch mit Vollendung des 75. Lebensjahres seinen Rücktritt einreichen. Papst Johannes Paul II. hatte den aus Nazareth Stammenden 1987 als ersten Palästinenser zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt. Sabbah steht diese Woche zum letzten Mal den Osterfeiern in Jerusalem vor. Ein genaues Datum für die Amtsübergabe an seinen designierten Nachfolger – dem 67-jährigen Fouad Twal – steht noch nicht fest.
(rv 17.03.2008 bp)







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