2008-03-13 11:16:15

Vatikan: Christlich-islamischer Dialog wird Politik beeinflussen


RealAudioMP3 Der Dialog muss konkret werden, Schwierigkeiten künftig schon im Keim erstickt werden, sagt Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des Päpstlichen Dialograts, und bezieht sich auf das christlich-islamische Forum, das im November in Rom erstmals zusammentreten soll. 24 Katholiken und 24 Moslems nehmen daran teil. Schlusspunkt des Treffens in Rom ist eine Papstaudienz.
Die Islamvertreter gehören zu den 138 Gelehrten, die im Oktober letzten Jahres den Brief an Benedikt XVI. und andere christliche Religionsführer gesandt hatten. Das Dialogangebot wurde aufgenommen, vergangene Woche saßen fünf Islamführer und eine Delegation mit Kardinal Tauran an der Spitze im Vatikan zusammen.
„Wir haben uns für diese offene Dialogform entschieden, dieses Forum, das uns nicht nur regelmäßige Treffen erlaubt, sondern uns ermöglicht, stets zur Stelle zu sein und etwaige Missverständnisse oder Krisen sofort zu lösen. Das ist effektive Zusammenarbeit und Ausdruck eines verbesserten Klimas.“
Gegenstand des Dialogs sollen neben den spirituellen und theologischen Themen eben die konkreten Fragen sein: Tauran spricht von „Gegenseitigkeit“ und der schwierigen Situation vieler Christen in arabischen Ländern. Kirchen, oder Räume, wo Christen ihren Glauben praktizieren können, seien wichtig, so seien Christen und Moslems sich einig:
„Das ist das mindeste, was man verlangen kann- umso mehr, da die Islamvertreter besonders betont haben, dass der Koran in Sachen Religion keinen Zwang kennt.“
Eine ähnliche Antwort hatte Tauran auch beim Treffen mit der obersten Autorität des sunnitischen Islams, die Al-Azhar-Universität in Kairo erhalten. Er hofft auf die konkreten Konsequenzen des christlich-islamischen Austauschs:
„Wenn wir einen dauerhaften, strukturierten interreligiösen Dialog führen, dann muss der Widerhall finden, vor allem bei den Staatschefs. Die werden eher geneigt sein, die Situation zu beobachten und internationales Recht geltend zu machen.“
Die „Regensburger Rede“ des Papstes, die Kritikwellen und anschließende Aussprachen erst losgelöst hatte, sorge nicht mehr länger für Unverständnis, so Tauran nach der Dialogrunde im Vatikan.
„Regensburg wurde kaum angesprochen. Ich denke, dass der Papst klargestellt hat, was er sagen wollte und die Missverständnisse sind inzwischen überwunden.“
(rv 12.03.2008 bp)







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