Österreich: Jüdisches Leben seit dem 3. Jahrhundert
Ein römisches Kindesgrab aus dem 3. Jahrhundert nach Christus ist Zeugnis für den
jüngsten Nachweis von jüdischem Leben im heutigen österreichischen Donauraum. In einem
Gräberfeld in Halbthurn entdeckten Forscher der Universität Wien 2006 ein Amulett
mit einem Goldblechstreifen. Die Inschrift in griechischer Sprache ist das Hauptgebet
des Judentums „Schm´a Israel“, auf Deutsch: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott,
der Herr ist einer“. Der Fund belegt, dass bereits in römischer Kaiserzeit Juden in
Österreich lebten. Nicht bewiesen ist, dass das Kind Jude war. Wie überall im Römischen
Reich gab es damals einen Trend zum Synkretismus. Der beeindruckende Fund ist ab 11.
April 2008 im Burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt im Rahmen einer Ausstellung
zu sehen. (kap 12.03.2008 cs)