Nach der Unabhängigkeitserklärung
des Kosovo vom 17. Februar hoffen nun auch andere Völker auf Eigenstaatlichkeit. In
der Kaukasus-Republik Georgien wollen Abchasien und Ossetien sich lossagen, und auch
der Konflikt um die überwiegend von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach in Aserbaidschan
ist wieder aufgeflammt. Dort kommt es seit einigen Tagen zu Zusammenstößen zwischen
den Streitkräften Armeniens und Aserbaidschans. Vergangene Woche war der vatikanische
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in Armenien und Aserbaidschan. Die Visite
habe viel dazu beigetragen, dass die Situation nicht weiter eskaliert sei, sagt der
Botschafter Aserbaidschans beim Heiligen Stuhl, Echin Amirobayon.
„Wir sind
dem Heiligen Stuhl sehr dankbar, dass diese Visite zustande gekommen und alles so
gut verlaufen ist. Was die aktuelle Lage in der Region betrifft, so sind in erster
Linie die internationale Gemeinschaft sowie die einzelnen betroffenen Länder dafür
verantwortlich, dass es zu keinem offenen Krieg oder Gewaltausbrüchen kommt. Wir hoffen
nun alle, dass der Süden des Kaukasus – also Aserbaidschan, Armenien und Georgien
– eines Tages eine stabile und sichere Region auf der Weltkarte sein wird.“