Die Kirche in Italien sollte sich nicht „Einschüchterungsversuchen“ beugen, sondern
ihre Stimme weiter in der Gesellschaft zu Gehör bringen. Das meint der Vorsitzende
der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco. Vor dem Ständigen Rat
der Bischofskonferenz erklärte er jetzt in Rom, er hoffe auf eine stabilere politische
Lage im Land nach den Wahlen von Mitte April. Italien brauche Reformen, die durch
lagerübergreifende Einigkeit möglich gemacht werden sollten. So müsse etwa die Kaufkraft
der Familien gestärkt werden. Die Bischöfe wollten sich nicht direkt in die Politik
einmischen. Sie rieten den katholischen Wählern aber, die Kandidaten nach ihrer Haltung
zu Familie, Ehe und Lebensschutz zu beurteilen. Zwischen dem Links- und dem Rechtsblock
in der italienischen Politik entsteht derzeit eine Art Zentrums-Block, der in manchem
wie die frühere „Democrazia Cristiana“ in klein wirkt. Zeitungen spekulieren, dass
das Wohlwollen der Bischöfe vor allem diesem katholischen Mitte-Block gelten könne.
(apic/rv 11.03.2008 sk)