Bekommt Galileo Galilei eine Statue in den Vatikanischen Gärten? Auch wenn die letzte
Bestätigung aus dem Papst-Staat noch fehlt, so sieht es doch ganz danach aus. Der
Termin für die Aufstellung der Statue könnte im nächsten Jahr liegen, wenn die UNO
das internationale Jahr der Astronomie feiert.
Galileo Galilei, der Mathematiker,
Mathematiker, Physiker und Philosoph aus Pisa, ist für viele heute ein Emblem des
Kampfes gegen die Inquisition. Doch dem historischen Galilei wird diese verkürzte
Sicht wohl kaum gerecht. Zwar wurde der aus Pisa stammende Wissenschaftler tatsächlich
von der Inquisition im 17. Jahrhundert verurteilt, doch neuere Studien deuten immer
stärker darauf hin, dass der Hintergrund des Urteils gar nicht die Konfrontation altes
gegen neues Weltbild war. Galilei scheint weniger Märtyrer der Wahrheit – als solcher
wirkt er etwa in einem bekannten Theaterstück von Berthold Brecht – als vielmehr in
gewisser Weise Opfer seiner eigenen Sturheit geworden zu sein. Eine Rehabilitierung
Galileis hat Papst Johannes Paul II. im Jahr 1992 verkündet; der jetzige Papst, der
auch schon mal vom „großen Galilei“ spricht, erwähnt den Wissenschaftler positiv schon
in seiner „Einführung in das Christentum“, die aus dem Jahr 1968 stammt. Galilei gehört
zu den Gründungspersönlichkeiten der heutigen Päpstlichen Akademie der Wissenschaften,
woran jetzt schon eine Gedenkplakette in den Vatikanischen Gärten erinnert. Von diesem
Gremium geht nun auch die Initiative zu einer Galilei-Statue in den Papst-Gärten aus.
(ansa/panorama/rv 10.03.2008 sk)