2008-03-09 17:25:56

Afghanistan: Drohungen wegen Mohammed-Karrikaturen


Tausende Menschen haben gegen die erneute Veröffentlichung einer Mohammed-Karikatur in dänischen Zeitungen protestiert und mit Anschlägen auf ausländische Truppen gedroht. Studenten blockierten am Sonntag nahe der Stadt Dschalalabad eine Fernverkehrsstraße in Richtung Pakistan und sangen anti-westliche Lieder. Die Proteste richteten sich wie schon bei ähnlichen Demonstrationen am Vortag in Herat auch gegen den geplanten Koran-Film des niederländischen Politikers Geert Wilders. Die Demonstranten verbrannten Flaggen der beiden europäischen Länder und forderten, dass der Karikaturist und der Filmemacher vor Gericht gestellt werden müssten. Andernfalls werde es weitere Proteste sowie Selbstmordanschläge geben. Die Regierung in Kabul sollte die diplomatischen Beziehungen zu Dänemark und den Niederlanden auf Eis legen und die unter Nato-Kommando operierenden Soldaten beider Staaten aus Afghanistan verbannen. Die afghanische Regierung selbst hatte den erneuten Abdruck der Mohammed-Karikatur als Angriff auf den Islam verurteilt. - Dänische Tageszeitungen hatten Ende Februar, nach Bekanntwerden von Anschlagsplänen gegen den Zeichner der Karikaturen, die Zeichnungen erneut veröffentlicht. Der Vatikan und die oberste Autorität des sunnitischen Islams, die Al-Azhar-Universität, hatten den erneuten Abdruck verurteilt. Das Recht auf freie Meinungsäußerung dürfe kein Vorwand sein, „all das zu verletzen, was als heilig angesehen wird“, betonten Christen und Muslime in einer in Kairo verfassten gemeinsamen Erklärung.
(reuters/rv 09.03.2008 bp)








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