Nahost/D: Entsetzen über Anschlag auf Talmud-Schule
Katholiken und Juden sind bestürzt über den Terror-Anschlag auf eine Talmud-Schule
in Jerusalem. Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter sagte am Freitag bei einer Pilgerfahrt
in Jerusalem, der Vorfall mache betroffen. Zugleich rief er dazu auf, Pilgerfahrten
ins Heilige Land nicht zu stoppen. Ansonsten würden jene die Oberhand gewinnen, die
auf Terror und Gewalt setzten. Die Rabbiner in Deutschland sprachen von einer „besonderen
Abscheulichkeit“ des Anschlags. Im gezielten Mord an unschuldigen Zivilisten komme
der Hass auf das jüdische Volk zum Ausdruck, erklärte die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland
(ORD) in Berlin. Bei dem Anschlag auf eine Jerusalemer Religionsschule waren am
Donnerstagabend acht Jugendliche getötet und etliche verletzt worden. Nach Angaben
der Behörden war ein bewaffneter Palästinenser in das Schulgebäude eingedrungen und
hatte wahllos um sich gefeuert. Der Attentäter selbst wurde von einem israelischen
Soldaten erschossen. Die radikalislamische Hamas hat sich inzwischen zu dem Attentat
bekannt. Während der Anschlag international Entsetzen auslöste, konnte sich der Weltsicherheitsrat
nicht auf eine Verurteilung der Tat einigen. Libyen habe eine entsprechende Erklärung
verhindert, berichteten Diplomaten. (kna/dw/afp 07.03.2008 bp)