Der nordelbische evangelische Bischof Hans Christian Knuth ist dagegen, vom Abriss
bedrohte Kirchen lieber als Moscheen zu erhalten. Knuh widerspricht damit der Hamburger
Kultursenatorin Karin von Welck, die auch Präsidentin des Deutschen Evangelischen
Kirchentages 2009 in Bremen ist. „Die Umwidmung einer Kirche und ihr Verkauf an einen
nichtkirchlichen oder nichtchristlichen Interessenten birgt die größten Schwierigkeiten
bei der weiteren Nutzung des Gebäudes“, erklärte der Bischof jetzt in Kiel. Gerade
beim Verkauf an nichtchristliche religiöse Gemeinschaften führe die Verquickung von
Symbolwert und Gebrauchswert des Gebäudes zu Irritationen in der Öffentlichkeit. Der
äußere Symbolwert sei noch mit der christlichen Kirche verbunden, im Inneren werde
aber ein anderer Gott verehrt. Dies könne den Eindruck einer beliebigen Austauschbarkeit
im Religiösen vermitteln. Bei aller Bereitschaft zum Dialog und zur Koexistenz dürfe
es nicht zu einer Religionsvermischung kommen. Der Hamburger Senat hält kurz- und
mittelfristig 35 denkmalschutzwürdige Kirchen der Stadt für gefährdet.