Am Montag hat in Rom das Generalkapitel der Salesianer Don Boscos begonnen. „Wir haben
die gleiche DNA wie unser Vater Don Bosco", sagte der Generalobere des Ordens, Don
Pascual Chávez SDB, bei der Eröffnung. „Seine Gene sind die Leidenschaft für die Rettung
der Jugend“. Die Salesianer sind mit über 16.000 Mitgliedern – nach den Jesuiten und
noch vor den Franziskanern – der zweitgrößte Orden der Welt. Auch im Vatikan gibt
es Salesianer, so zum Beispiel Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone SDB, aber auch
den deutschen Pater Norbert Hofmann SDB. Er ist der Sekretär der „Kommission für die
Beziehungen mit dem Judentum“. Wir haben mit ihm gesprochen und ihn gefragt, worum
es bei dem Generalkapitel geht.
„Bei den Salesianer, einer Ordensgemeinschaft,
die sich der Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat,
geht es darum, dass die charismatische Identität gestärkt werden soll, dass die apostolische
Leidenschaftlichkeit – so das Thema – erneut von Don Bosco ausgehend das Herz eines
jeden Salesianers anrührt.“
Die Beratungen stehen unter dem Motto „Da mihi
animas, cetera tolle“, zu Deutsch: „Gib mir Seelen, alles andere nimm!“. Pater Hofmann:
„Wir verstehen dieses Wort so: Es geht also vor allem um den jungen Menschen,
und alles andere ist dann nicht so wichtig. Es geht uns darum, junge Menschen zu Gott
zu führen, in eine religiöse Identität, natürlich in einem ganzheitlichen Horizont
und Sinnzusammenhang.“
Papst Benedikt XVI. richtete an die Teilnehmer des
Kapitels eine Grußbotschaft. In der betont er, wie wichtig die Gottes- und Christusbeziehung
für jeden Salesianer sein sollte.
„Uns geht’s zuerst darum, also Ordensleute
eine Beziehung zu Christus zu entwickeln und so Zeichen und Botschafter der Liebe
Gottes unter den jungen Menschen zu sein. Des Weiteren hat er auch angemahnt,
gegen Verbürgerlichung, gegen spirituelle Lauheit vorzugehen, und ganz bewusst, das
Charisma Don Boscos zu wecken und zum Leuchten zu bringen.“
Bei den Beratungen
soll es um die anstehenden Aufgaben und Probleme des Ordens gehen – an dieser Stellung
die Ermutigung des Papstes, sich wieder stärker in Europa zu engagieren.
„In
Europa haben wir immer weniger Berufungen. Das betrifft nicht nur die Salesianer,
das betrifft alle Ordensgemeinschaften. Wir sollen auf die Situation in Europa Wert
legen, es werden immer mehr Provinzen zusammengelegt. Wir müssen unsere Kräfte bündeln
und schauen, wie wir in die Gesellschaft hineinwirken und dabei unser Charisma der
religiösen Erziehung von Kindern und Jugendlichen verwirklichen.“
Pater
Hofmann schaut – was den Orden angeht – optimistisch in die Zukunft.
„Für
jede Ordensgemeinschaft denke ich – und für Salesianer besonders – ist es die Treue
zum Charisma des Ordensgründers, dann die religiöse Verwurzelung, also eine authentische
Spiritualität, von der her man lebt, und von dort aus den Sendungsauftrag zu erfüllen
in Anpassung an die Zeichen der Zeit, der Verhältnisse, die sich jetzt in der Gesellschaft
ergeben.“
In Deutschland arbeiten 350 Salesianer Don Boscos zusammen mit
über 1.600 Mitarbeitern in 35 Einrichtungen. In Österreich sind es 87 Ordensmänner
in 14 Niederlassungen. Die größte Ordensniederlassung im deutschen Sprachraum befindet
sich in Benediktbeuern mit etwa 50 Mitbrüdern. Dort unterhält der Orden eine eigene
Hochschule mit dem Schwerpunkt Theologie und Jugendsozialarbeit. Mehr Infos unter
www.donbosco.de