2008-03-04 13:22:46

Nahost: Der Krieg aus Sicht der Kinder


RealAudioMP3 Trotz internationaler Kritik hat Israel nach seinem Abzug aus dem Gazastreifen weitere Militärschläge gegen die radikal-islamische Hamas angekündigt. Papst Benedikt XVI. hatte am Sonntag beide Seiten aufgefordert, den Dialog wieder aufzunehmen. Die israelische Armee tötete in den vergangenen fünf Tagen 116 Menschen. UNO-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour verlangte von Israel eine Untersuchung der Todesfälle. Wie der UNO-Sicherheitsrat rügte sie das israelische Vorgehen als unverhältnismäßig und forderte die Hamas zu einer Einstellung des Raketenfeuers auf, das das Völkerrecht verletze.
Am meisten leiden auf beiden Seiten die Kinder. Einerseits erleben sie die Gewaltakte vor ihren Augen, andererseits ist es schwierig, ihnen den Konflikt zu erklären, sagt Pater Emile Shoufani, katholischer Pfarrer in Nazareth gegenüber Radio Vatikan.

„Wir hören bei den Kindern und Jugendlichen immer wieder die Frage, ‚Weshalb gibt es keinen palästinensischen Staat?’ Palästinensische Kinder erkennen ihrerseits Israel an, was bei vielen Erwachsenen nicht der Fall ist. Sie verstehen nicht, weshalb überhaupt ein Konflikt mit Israel besteht. Die Kinder möchten einfach in Frieden spielen und leben können. Die katholische Kirche versucht in den palästinensischen Gebieten, den Dialog zu fördern. Sie lehrt die Kinder, dass der einzige Weg zum Frieden ist, miteinander zu reden.“

Die palästinensische Seite ist gespalten. Hamas- und Fatah-Anhänger bekämpfen sich gegenseitig.

„Das Problem ist, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Dialog gibt. Die Leute hier spielen diese Problematik herunter. Denn sie sagen, dass man keinen Frieden mit einem Freund schließt, sondern nur mit einem Feind. Doch Einheit unter den Palästinensern ist unumgänglich, um überhaupt einen wahren Dialog mit Israel führen zu können.“

(rv/reuters 03.03.2008 mg)








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