Religion spielt in
der US-amerikanischen Gesellschaft eine große Rolle. Das würdigte Benedikt XVI. in
seiner Ansprache an die neue Botschafterin der USA beim Heiligen Stuhl. Gleichzeitig
mahnte der Papst erneut zum Schutz des Lebens und der Familie. Ausdrücklich erkannte
er an, dass viele Bürger und Politiker der USA sich in diesem Sinne engagierten. Der
Einsatz für die Menschen sei das zentrale gemeinsame Anliegen des Vatikans und der
Vereinigten Staaten, erklärte Mary Ann Glendon vor Journalisten: „Die Vereinigten
Staaten und der Heilige Stuhl haben eine lange Geschichte, in der Glauben und Vernunft
untrennbar miteinander verbunden sind. Die Vereinigten Staaten sehen es als ihre Aufgabe
an, sich für die Menschenrechte einzusetzen, für Religionsfreiheit und für den Dialog
zwischen Religionen und Kulturen. Als Botschafterin wird es meine Aufgabe sein, gemeinsam
mit dem Heiligen Stuhl diese hohen Ziele zu fördern.“ Dafür werde sie alle
Kräfte einsetzen, sagt die Frau, die den Heiligen Stuhl und seine Gremien aus verschiedenen
Blickrichtungen kennt. Die Juristin und Harvard-Dozentin lehrte unter anderem an der
Päpstlichen Universität Gregoriana, seit 2004 war sie Präsidentin der Päpstlichen
Sozialakademie und bereits 1995 leitete sie offiziell die Vatikan-Delegation bei der
Weltfrauenkonferenz der UNO in Peking. „Ich hoffe und ich bin überzeugt, dass
diese Erfahrungen sehr hilfreich sein werden, wenn ich jetzt die Verantwortung übernehme,
die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Heiligen Stuhl voranzutreiben.“ In
der kurzen Pressekonferenz vor ihrem Antrittsbesuch beim Papst erlaubte die 69-Jährige
sich eine persönliche Bemerkung. Rom sei eine zweite Heimat, und sie sei sehr glücklich,
jetzt in der Stadt zu leben, in der ihre älteste Tochter und ihre Enkelkinder leben. (rv
29.02.2008 bp)