2008-02-29 15:27:59

Vatikan/Ägypten: Religiöse symbole sind heilig


RealAudioMP3 Der Vatikan und die oberste Autorität des sunnitischen Islams, die Al-Azhar-Universität, haben gemeinsam die erneute Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen verurteilt. Bei einem zweitägigen Treffen am Sitz der muslimischen Hochschule in Kairo beklagten Vertreter des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog und der islamischen Universität eine „wachsende Zahl von Angriffen auf den Islam und seinen Propheten sowie andere Attacken gegen Religionen“. In einer gemeinsamen Erklärung forderten beide Seiten mehr Respekt vor religiösen Symbolen.
Der Präsident des Dialograts, Kardinal Jean-Louis Tauran:
„Unser Abschlussdokument zitiert die Worte Benedikts XVI. an den Botschafter Marokkos. Verspottung von Religion oder religiösen Symbolen ist unter keinen Umständen zu rechtfertigen.“
Für ein besseres Verständnis unter den Völkern sei Respekt vor religiösen Symbolen nötig, hatte der Papst beim Empfang des marokkanischen Botschafters beim Heiligen Stuhl vergangene Woche betont. – Dänische Tageszeitungen hatten vor wenigen Tagen, nach Bekanntwerden von Anschlagsplänen gegen den Zeichner der Karikaturen, die Zeichnungen erneut veröffentlicht.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung dürfe kein Vorwand sein, „all das zu verletzen, was als heilig angesehen wird“, betonten Christen und Muslime jetzt in Kairo. Sie müssten gegen Extremismus kämpfen und sich für gegenseitige Akzeptanz einsetzen.
Kardinal Tauran, der nach seiner Rückkehr gegenüber Radio Vatikan vor allem die herzliche Atmosphäre des Treffens betonte, sprach auch den kritischen Punkt der Religionsfreiheit an:
„Der Glaube verpflichtet uns zur Nächstenliebe. Davon sind wir gemeinsam überzeugt. Unsere muslimischen Freunde haben unterstrichen, dass der Koran für, nicht gegen Religionsfreiheit ist. Ich habe bei dieser Gelegenheit betont, dass dieses hohe Prinzip nicht in allen Ländern umgesetzt wird, dass vielmehr Christen oft nicht die Möglichkeit haben, ihren Glauben zu praktizieren oder eine Kirche zu bauen. Die Islamvertreter haben zugegeben, dass das für Moslems ein Problem darstellt.“
(rv 29.02.2008 bp)










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