Christen sollten auf die „Fanfarenstöße“ des neuen Atheismus nicht mit Angst reagieren,
sondern sie als Chance für das Gespräch mit ihren Mitmenschen über den Glauben nutzen.
Dafür hat sich der evangelische Berliner Theologieprofessor Wolf Krötke ausgesprochen.
In einem Seminar des Missionale-Treffens in Köln sagte er, zwar gebe es in Deutschland
nur „Splittergruppen“ organisierter Gottesleugner, aber ein „dahin dümpelnder“ Atheismus
sei weit verbreitet. In den östlichen Bundesländern hätten 75 Prozent keine Beziehung
zu Glaube und Kirche, wie der jüngst veröffentlichte Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung
gezeigt habe. Diese Art des Nicht-Glaubens reiche bis in die Mitgliedschaft der großen
Kirchen hinein, sagte Krötke. Die Ethik des neuen Atheismus hält der Theologe für
äußerst fragwürdig. Sie diene nur zur Selbsterhaltung und lasse beispielsweise Experimente
mit menschlichen „Zellhaufen“ sowie Sterbehilfe zu. Atheisten argumentierten, dass
es keine Beweise für die Existenz Gottes gebe. Das aber sei absurd. Krötke: „Ein Gott,
den man beweisen könnte, wäre nicht Gott, sondern Teil der Welt.“ (idea 25.02.2008
gs)