Die Regierung Ugandas und die Rebellen der „Lord’s Resistance Army“ (LRA) haben an
diesem Samstag ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Nach monatelangen zähen
Verhandlungen in Juba, der Hauptstadt des Südsudan, könnte damit ein 20 Jahre andauernder
blutiger Konflikt beendet sein. Am Zustandekommen des Waffenstillstands ist u. a.
die kirchliche Gemeinschaft Sant´Egidio beteiligt, die den Dialog zwischen ugandischer
Regierung und LRA seit Jahren mitverfolgt hat. Die Kämpfe zwischen der paramilitärischen
Widerstandsbewegung und den Regierungstruppen haben mehr als 100.000 Todesopfer gefordert
und rund zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Internationale Beobachter
sehen das Abkommen als Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden in der Region.
Die „Lord’s Resistance Army“ unter der Führung von Joseph Kony wurde 1987 gegründet
und kämpft im Norden Ugandas nach eigenen Angaben für die Errichtung eines "Gottesstaates".
Ihre religiösen Vorstellungen basieren auf der Bibel, enthalten jedoch auch stammesreligiöse
Elemente sowie Bräuche, die möglicherweise dem Islam entlehnt sind. Da sie im Süden
des Sudan stationiert ist, hat die ugandische Regierung das Nachbarland Sudan immer
beschuldigt, die Rebellen zu unterstützen. (pm 23.02.2008 ag/mg)