Das Interesse an den Christen im Nahen Osten ist in den letzten Jahren im Westen gestiegen.
Das wurde bei einem Kongress der römischen Basisgemeinschaft Sant`Egidio am Mittwoch
in Rom deutlich. Der französische Intellektuelle Régis Debray nannte die nahöstlichen
Christen wichtige Garanten der Pluralität in ihren Gesellschaften. Erzbischof Jean-Benjamin
Sleiman von Bagdad bedauerte die Massenflucht von Christen aus dem Irak, räumte aber
ein, den Exodus von Christen aus dem Irak habe es immer schon gegeben. Schuld daran
sei vor allem das weitverbreitete Stammesdenken, das keine Toleranz und keine Gesetze
kenne, „sondern nur Absprachen“. Der neue Präfekt der vatikanischen Ostkirchen-Kongregation,
Kardinal Leonardo Sandri, meinte etwas ratlos, nahöstliche Christen flöhen nicht nur
aus den Krisenregionen, sondern auch aus Ländern, in denen es ihnen relativ gut gehe. (pm
21.02.2008 sk)