Mindestens sechs Zivilisten wurden am Montag bei einem Anschlag in Bagdad getötet,
daraufhin erschossen am Dienstagmorgen irakische Soldaten zwei mutmaßliche El Kaida-Mitglieder
aus Saudi-Arabien und Algerien. Schlechte Nachrichten im Irak – wie immer in den letzten
Jahren. Und dennoch: Der Erzbischof von Kirkuk Louis Sako sieht auch Hoffnungszeichen
am Horizont.
„In Bagdad hat sich die Situation ein wenig gebessert. Vor
einigen Tagen haben 700 Jugendliche an einem Gebetstreffen in einer Kirche teilgenommen.
Das wäre früher undenkbar gewesen. In Kirkuk haben wir mit einer Delegation von Pax
Christi eine Messe in der Kathedrale gefeiert mit 1.500 Gläubigen. Das ist unsere
Hoffnung: Das Gebet kann alles ändern.“
Die Pax-Christi-Vertreter wollen
mit ihrem Besuch, ihre Solidarität mit den Christen im Irak ausdrücken. Diese könnten
und wollten ihren Beitrag zur Versöhnung leisten, so Sako.
„Auch die Terroristen
merken, glaube ich, dass durch Gewalt, durch Krieg und Anschläge sich nichts ändern
wird. Ich denke, das Leben ist ein Geschenk Gottes. Man darf es nicht ruinieren, sondern
man muss es respektieren. Wenn es Probleme gibt oder Meinungsverschiedenheiten, muss
man miteinander reden und einander begegnen und sie nicht durch Gewalt zu lösen versuchen.“
Derweil
erwägt die Türkei erwägt nach den Worten von Außenminister Ali Babacan eine Bodenoffensive
gegen kurdische Rebellen im Nordirak. Die Option liege auf dem Tisch. Entscheidend
seien der richtige Zeitpunkt und die Wetterbedingungen, sagte Babacan am Dienstag.
Die Türkei hat seit Monaten Zehntausende Soldaten an der Grenze zum Irak zusammengezogen.
In den vergangenen Monaten beschränkte sie die grenzüberschreitenden Einsätze auf
kleine Vorstöße und Luftangriffe auf Stützpunkte der kurdischen Arbeiterpartei PKK. (rv/reuters
19.02.2008 mc)