Die Regierung wird Staats-Obligationen ausgeben, die den Vorgaben des islamischen
Rechts Rechnung tragen. Das schreibt die „Mail on Sunday“. Großbritannien ist das
erste westliche Land mit einem staatlichen Angebot dieser Art, das auf islamische
Geld-Anleger zugeschnitten ist. Der Islam erlaubt keine Kapital-Zinsen. Nach den Angaben
der Zeitung denkt Schatzkanzler Alistair Darling an zwei Arten von möglichen Anlegern:
zum einen die Moslems, die in Großbritannien leben, und zum anderen finanzkräftige
Investoren aus dem Nahen Osten. Die konservative Opposition ist gegen die „Islamic
Bonds“. Es sei scheinheilig von Premierminister Gordon Brown, wenn er gegen das islamische
Recht der Scharia sei, gleichzeitig aber islam-kompatible Bonds ausgebe. Das sei „das
falsche Signal“, so der Abgeordnete Edward Leigh. Seit Tagen debattiert Großbritannien
heftig über eine Äußerung des anglikanischen Primas. Rowan Williams hatte erklärt,
es sei angesichts von Millionen Moslems im Land „unvermeidlich“, zumindest Teile der
Scharia auch in Großbritannien anzuwenden. (ansa 18.02.2008 sk)