Papst Benedikt lanciert
einen neuen Friedens-Appell für den Libanon. Beim Angelusgebet am Sonntag sagte er,
er sei „besorgt über die immer neuen Spannungen“ in dem Land, in dem Angehörige vieler
religiöser Gruppen auf engstem Raum zusammenleben.
„Seit fast drei Monaten
gelingt es dem Libanon nicht, sich ein Staatsoberhaupt zu geben. Viele Krisen-Manager
und Persönlichkeiten der internationalen Gemeinschaft versuchen dazu beizutragen,
dass das Land einen Präsident bekommt, mit dem sich alle Libanesen identifizieren
können und der dadurch den Grundstein legt, um die internen Spaltungen zu überwinden.
Doch die Bemühungen haben noch keinen Erfolg gehabt. Man kann sich wirklich Sorgen
machen: vor allem wegen der ungewöhnlich heftigen, verbalen Gewalt. Und weil einige
jetzt auf die Waffen und die physische Ausschaltung ihrer Gegner setzen.“
Er
bete darum, so Papst Benedikt, dass „die Politiker sich jetzt mit Hartnäckigkeit für
die Wiederversöhnung einsetzen, für einen wirklich ehrlichen Dialog, für friedliches
Zusammenleben“. Der Libanon müsse geeint bleiben. Das Land war wegen seines ethnisch-religiösen
Gemischs immer eine Art Labor des friedlichen Zusammenlebens der Kulturen. Jetzt schwenken
die Zeichen immer mehr um auf Bürgerkrieg.
Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz
waren auch einige Angehörige von Menschen, die Anfang Januar in Venezuela entführt
worden sind. Der Papst grüßte sie und versprach ihnen sein Gebet.