In der orthodoxen Welt wird die Unabhängigkeits-Erklärung des Kosovo mit sehr gemischten
Gefühlen verfolgt. Bischof Artemije, der im Kosovo residiert und sich immer gegen
die Unabhängigkeit ausgesprochen hat, warb bei einer Messfeier im mehrheitlich serbischen
Nordteil darum, „ruhig zu bleiben“. „Wir bitten alle, besonnen zu sein und dem heiligen
Kosovo jetzt nicht den Rücken zu kehren“, so Artemije nach Angaben der Nachrichtenagentur
apic. Er hoffe, dass der Kosovo sich nicht zu einer Art zweitem Palästina entwickle.
Ganz
anders zitiert die Nachrichtenagentur ansa den orthodoxen Kirchenmann. Im Gespräch
mit einer serbischen Zeitschrift habe Artemije erklärt: „Kosovo war und wird immer
serbisch sein.“ Die Belgrader Regierung solle mit russischer Hilfe gegen die Abspaltung
des Kosovo von Serbien vorgehen. Es sei falsch, jetzt zu verkünden, dass man den Kosovo
nicht „mit den Waffen verteidigen“ sollte.