Schweiz: Warnung vor „politisch korrektem“ Christentum
Vor einem „politisch korrekten Christentum“ hat der Bischof der russisch-orthodoxen
Kirche von Wien und Österreich, Hilarion Alfejev, gewarnt. Die Kirchen dürften sich
nicht säkularen Moralvorstellungen unterwerfen oder sich an der Förderung von Wertesystemen
beteiligen, die der christlichen Tradition fremd seien, sagte er vor dem Zentralausschuss
des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der vom 13. bis 20. Februar in Genf tagt.
Hilarion – auch Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche bei den europäischen Institutionen
– kritisierte den Vorstoß des geistlichen Oberhaupts der Anglikaner, Erzbischof Rowan
Williams, zur Anerkennung von Teilen des islamischen Religionsgesetzes, der Scharia,
im britischen Zivilrecht. Die ökumenische Nachrichtenagentur ENI zitiert Hilarion
mit den Worten: „Es ist nicht unsere Aufgabe, die Scharia zu verteidigen oder alternative
Lebensstile zu empfehlen oder säkulare Werte zu fördern. Unser heiliger Auftrag ist
zu predigen, was Christus predigte.“ Hilarion kritisierte unter anderem, dass einige
Kirchen, besonders in Westeuropa und Nordamerika, Unterstützung leisteten für Abtreibungen,
gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Schwangerschaftsverhütung und Euthanasie.
Moralischer Relativismus und politische Korrektheit würden unausweichlich zum Tod
jener Kirchen führen. Hingegen werde die traditionelle Christenheit erstarken. (idea
16.02.2008 mg)