Auch der Apostel Petrus
habe stets neu auf Jesus hören müssen, um tiefer in das Geheimnis des Priestertums
einzudringen, das Christus ihm und seinen Nachfolgern übergeben habe. Das betonte
Papst Benedikt XVI. an diesem Samstagmorgen zum Abschluss der Fastenexerzitien im
Vatikan. Der Papst bedankte sich beim diesjährigen Leiter der Exerzitien, Kardinal
Albert Vanhoye SJ für seine Ausführungen. Die Meditationen des Exerzitienmeisters
standen unter dem Thema: „Wir empfangen Christus, unseren Hohenpriester“. Das Thema
stammte aus dem Brief des Apostels Paulus an die Hebräer.
Zum Abschluss der
diesjährigen Fastenexerzitien war das zentrale Thema die Bedeutung des Priestertums.
Der belgische Jesuit Albert Vanhoye betonte in seiner Ansprache den Zusammenhang zwischen
dem kirchlichen Priestertum und dem Priestertum Jesu. Das kirchliche Priestertum sei
die Nachfolge der Apostel, während das Priestertum Jesu, den Dienst Gottes an die
Menschen bedeute. Hinter Vanhoye in der Kapelle „Redemptoris Mater“ im Apostolischen
Palast sahen die Kurienmitglieder das große Mosaik eines anderen Jesuiten. Es handelt
sich um das Bild der „Fußwaschung“ von Mark Ivan Rupnik. Ausgehend von diesem Bild
sprach der Papst in seiner Ansprache über die Bedeutung, Jesus zu folgen. „Ich
sehe in diesem Bild der Fußwaschung, ein Verhalten, in der sich in extremer Bescheidenheit,
das neue Priestertum Jesu verwirklicht. Diese Haltung erfüllt sich gerade in jenem
Akt der Verbundenheit mit uns. Denn diese Einheit realisiert sich auch in unseren
Schwächen, unseren Leiden und unseren Prüfungen bis hin in unserem Tod. Auf diese
Weise habe ich mit neuen Augen die roten Kleider Jesu gesehen, die sein Blut darstellen.
Aber ich musste auch über Petrus nachdenken.“
Das Bild zeigt den Apostel
Petrus, der mit einem Finger auf seine Stirn hinweist. Dies bedeute, die Unentschlossenheit
und das Unverständnis des Apostels, so der Papst. Doch besage diese Szene auch, dass
alle Gläubige immer wieder unentschlossen und kein Verständnis für Gottes Pläne haben,
fügte Benedikt an. Der einzige Ausweg sei, „das Wort des Herrn zu hören, damit wir
uns wieder der Bedeutung des Priestertums bewusst werden“. Diese Verheißung sei durch
Jesus Christus und das Pfingstereignis erfüllt. Da in der Kirche alle durch die Taufe
mit Christus verbunden seien und Christus durch seine Liebeshingabe bis zum Kreuz
die Opfergabe gebracht habe, bedeute dies, dass nur Christus der einzige und endgültige
Hohepriester sei. (rv 16.02.2008 mg)