2008-02-16 14:22:22

Brasilien: Leben ist ein Menschenrecht


RealAudioMP3 Was ist es Wert – das menschliche Leben? Über diese Frage wird in der Gesellschaft heiß diskutiert. Das zeigt nicht zuletzt die Stammzelldebatte, die derzeit in Deutschland geführt wird. Aber keineswegs nur in Deutschland setzt man sich mit der Frage auseinander, wie es um den Schutz des menschlichen Lebens bestellt ist. Die brasilianische Bischofskonferenz hat ihre diesjährige Brüderlichkeitscampagne unter das Motto „menschliches Leben“ gestellt. Die Aktion wird immer während der Fastenzeit veranstaltet und will nicht nur die Kirche sondern die ganze Gesellschaft ansprechen. Der Vorsitzende der brasilianischen Bischofskonferenz, der deutschstämmige Kardinal Odilo Scherer betont, dass das Menschenleben einen großen Wert darstellt. Niemand dürfe sich und anderen das Leben nehmen.

„In Brasilien erleben wir besonders oft Situationen von Suizid, Gewalt aber auch Abtreibungen und Euthanasie. Im Parlament werden mehrere Projekte diskutiert, dass vor allem Euthanasie legalisieren möchte. Wir als Kirche verstehen und betonen, dass solche Entscheide nicht gut sind für die Gesellschaft. Denn das Leben muss in jeder Situation voll und ganz respektiert werden.“

Der Respekt vor dem menschlichen Leben ist laut Kardinal Scherer aber keineswegs nur religiös begründet. Das Recht auf Leben gelte vielmehr uneingeschränkt.

„Denn jeder Mensch hat das Recht, dass sein Leben respektiert wird. Dies gilt auch anderen Menschen gegenüber, auch wenn es sich dabei um Menschen handelt, die keiner Religion angehören oder Atheisten sind. Denn es handelt sich nicht um eine religiöse Angelegenheit sondern eine ethische Verpflichtung, weil das Recht der Menschen – logischerweise – mit Menschenrechte zu tun hat.“

Das Thema der Brüderlichkeitskampagne in Brasilien soll in den Pfarreien und Schulen aber auch an den Universitäten und in den Medien publik gemacht werden. Nur so könne es gelingen, die Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens in die Gesellschaft hineinzutragen und die Menschen anzusprechen, meint Kardinal Odilo Scherer.
(rv 16.02.2008 cm/mg)







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