2008-02-15 13:19:32

D: Schaden für Soziale Marktwirtschaft


RealAudioMP3 Ein neuer Wirtschaftsskandal erschüttert Deutschland. Der Chef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, ist an diesem Freitag zurückgetreten, nachdem der Verdacht laut wurde, er habe eine Million Euro Steuern hinterzogen. Sollte sich der Vorwurf bewahrheiten, dann ist der Schaden nicht bloß materiell, findet Marie-Luise Dött, Bundesvorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer: Unethisches Handeln der Wirtschaftselite bringe die gesamte soziale Marktwirtschaft in Misskredit.

"Meine erste Redaktion auf diese Meldung war: nicht schon wieder. Denn in der letzten Zeit ist es schwer, die Vorzüge unserer sozialen Marktwirtschaft zu predigen und auf der anderen Seite ständig irgendwelche Meldungen zu bekommen. Zumwinkel ist ja kein Einzelfall, wir haben auch Schmiergeldzahlungen bei Siemens, Lustreisen des VW-Betriebsrats, millionenschwere Abfindungen für erfolglose Manager. Wenn sich dieser Fall bewahrheiten sollte, ist es schwierig, überhaupt noch einen positiven Grundkonsens für die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft zu diskutieren."

In der Tat haben die Medien in der Vergangenheit immer mehr Fälle von unethischem Verhalten in der Wirtschaft aufgedeckt. Dött warnt freilich davor, als Reaktion darauf die Wirtschaftselite unter Generalverdacht zu stellen.

"Ich unterscheide persönlich gerne zwischen eigentümergeführten und managergeführten Unternehmen. Eigentum verpflichtet, Eigentum macht verantwortungsbewusst. Wenn ich immer nur auf Zahlen schielen muss als Manager, verführt das auch leicht zu falschen Verhalten."

Hier kann auch die politische Vorbeugung von unethischem Verhalten in der Wirtschaft den Hebel ansetzen, sagt die CDU-Bundestagsabgeordnete:

"Ich glaube, dass gerade Großunternehmen, die nicht eigentümergeführt sind, eine wesentlich größere Transparenz brauchen. Zum anderen brauchen wir bei Verfehlungen von Managern auch Regulierungen, dass ein Manager auch persönlich haftbar ist. Wenn wir das weiter diskutieren, glaube ich, dass das ein Regulativ ist, das wir einführen können."
(rv 15.02.2008 gs)








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