Griechenland: Hieronymus kennt deutsche Katholiken
Das neue Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche und Erzbischof von Athen, Erzbischof
Hieronymos, wird am kommenden Samstag ins Amt eingeführt. Der 70jährige und bisherige
Metropolit von Theben wurde am Donnerstag von der Mehrheit der Mitglieder der Heiligen
Synode in der griechischen Hauptstadt zum Nachfolger des am 28. Januar verstorbenen
Erzbischof Christodoulos gewählt. Hieronymus spricht Deutsch und pflegt eine langjährige
Beziehung mit der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Athen. Das bestätigt
deren Seelsorger, Pfarrer Hans Brabeck.
„Der neue Erzbischof hat durch seine
Studien in Graz, München und Regensburg unsere katholische Kirche kennen lernen können.
Er hat viele Kontakte mit Katholiken aus unseren deutschsprachigen Heimatländern.
Bevor er Priester wurde, hat er als Philologe an einer katholischen Schule in Athen
unterrichtet. Er kennt somit seit Jahrzehnten die katholische Kirche nicht nur vom
Hörensagen. Das alles wird sich positiv auswirken auf eine behutsame ökumenische Weiterentwicklung
der Beziehung unserer Kirchen.“
Erzbischof Hieronymus Ioannis Liapis stand
dem verstorbenen Patriarchen Christodoulos sehr nahe, der zu den angesehendsten Persönlichkeiten
des Landes gehörte und maßgeblich zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Vatikan
und der griechisch-orthodoxen Kirche beigetragen hatte. Positive Reaktionen auf die
Wahl kamen auch von den Gläubigen selber.
„So wie ich erfahren konnte, haben
sich die orthodoxen Gläubigen von Athen gefreut, dass sie einen demütigen, gebildeten
und somit einen spirituellen und pastoral erfahrenen Erzbischof erhalten haben. Ich
denke, dass ähnlich der kirchlichen Situation in den anderen europäischen Ländern,
sich auch die orthodoxe Kirche Griechenlands mit den Problemen des Säkularismus und
des Konsumismus auseinandersetzen muss. In dieser Situation ist ganz gewiss die Führung
und die Wegbegleitung der Hirten angesagt.“