Kenia: Durchbruch zum Frieden? - Kardinal pessimistisch
In den Bemühungen um den inneren Frieden gibt es Hoffnungszeichen. Der frühere UNO-Chef
Kofi Annan, der zwischen den streitenden Parteien in Kenia vermittelt, hält eine Einigung
innerhalb der nächsten Woche für möglich. Darin seien sich alle Teilnehmer an den
Gesprächen einig. Annan gab an, dass zunächst einmal eine Einigung im Streit über
den Ausgang der Präsidentenwahlen gesucht wird. Danach sollen Lösungen für tiefer
gehende Probleme gefunden werden. Die Wahlen vom 27. Dezember waren offenbar manipuliert;
bei ethnischer Gewalt starben seither mindestens 1.000 Menschen, vor allem im so genannten
Rift Valley.
Der Vorsitzende des Verbands katholischer Bischofskonferenzen
von Afrika und Madagaskar, Kardinal Polycarp Pengo, äußert sich derweil pessimistisch
zu Kenia. Er sehe wenig Hoffnung für eine mittelfristige Entspannung in dem Land,
sagte der Kardinal aus Kenias Nachbarland Tansania in einem Interview. Solange keiner
der beiden Rivalen um die Präsidentschaft zum Wohl des Landes zurückziehe, sei eine
Lösung kaum zu erreichen. Die Eskalation der Gewalt sei für ihn besonders enttäuschend,
weil Kenia bislang zu den stabilen und vergleichsweise wohlhabenden Nationen auf dem
Kontinent gehöre, so Pengo. Nun laufe es Gefahr, in Armut und Chaos zu versinken. (rv
09.02.2008 sk)