Eine „gewisse Gelassenheit“ beim Thema Moscheebau fordert der neue evangelisch-lutherische
Bischof in Österreich. Michael Bünker sagte in einem ORF-Interview, „es tut unseren
Gesellschaften gut, die Moschee im Dorf zu lassen“. Dieses Thema werde gerade in Wahlkampfzeiten
für Stimmungsmache und Stimmenfang missbraucht. Bünker wörtlich: „Ich möchte nicht,
dass Moscheen, der Stephansdom, die Bibel oder der Koran auf Wahlkampfplakaten auftauchen.“
Hier werde die evangelische Kirche immer Protest erheben. Ohne gegenseitigen Respekt
und eine Kultur der Wertschätzung könne es kein friedliches Zusammenleben geben. Hintergrund
für die Äußerungen war der umstrittene Wahlkampf der Spitzenkandidatin der Freiheitlichen
Partei Österreichs (FPÖ) bei der Gemeinderatswahl in Graz. Susanne Winter hatte sich
gegen einen Moscheebau gewandt und gesagt, der Prophet Mohammed (um 570-632) sei nach
heutigen Maßstäben ein „Kinderschänder“, da er eine Sechsjährige geheiratet habe.
Außerdem sei er ein „Feldherr“ gewesen, der den Koran in „epileptischen Anfällen“
geschrieben habe. (idea 05.02.2008 mg)