Zehntausende Türken haben in Ankara gegen Pläne der Regierung protestiert, das Kopftuchverbot
zumindest an den Hochschulen des Landes abzuschaffen. Unter den Demonstrierenden,
die Schilder mit Aufschriften wie „Die Türkei ist nicht der Iran“ trugen, waren auch
zahlreiche Frauengruppen. Das Kopftuchverbot gilt der laizistischen Opposition als
ein Symbol für die von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk verfügte Trennung von
Staat und Religion in der Türkei. Die islamisch-konservative türkische Regierungspartei
AKP hatte am vergangenen Dienstag eine Vorlage zur Abschaffung des Kopftuchverbots
im Parlament eingebracht. Über die dafür erforderlichen Verfassungsänderungen soll
im Laufe der Woche abgestimmt werden. Die Aufhebung des Kopftuchverbotes gehört zu
den politischen Versprechen der seit mehr als fünf Jahren regierenden AKP. Führende
Politiker der Partei argumentieren, dass das Tragen des streng islamisch gebundenen
Kopftuchs zu den Grundrechten gehöre. (afp/ap 03.02.2008 mg)