Vatikan/Großbritannien: Entsetzen über neue Fortpflanzungsexperimente
Die Frau als Mutter
und Vater? Britische Biologen halten das Presseberichten zufolge in einigen Jahren
für möglich. Forscher der Universität Newcastle upon Tyne rechnen demnach damit, in
einigen Jahren vollwertige Spermien aus weiblichem Rückenmark gewinnen zu können.
Die Menschheit könne so nicht nur Unfruchtbarkeit bekämpfen, sondern auch in Zukunft
zu einer eingeschlechtlichen Fortpflanzung übergehen, preisen die Wissenschaftler
ihr Vorhaben an. In zwei Monaten sollen die Experimente beginnen. Eine Ideologie
gegen Familie und Heterosexualität sieht der Präsident der Päpstlichen Akademie für
das Leben hinter derartigen Bestrebungen. Elio Sgreccia sagte gegenüber Radio Vatikan: „Das
wäre eine weitere Manipulation der Sexualität und die komplette Auslöschung der zwischenmenschlichen
Sexualität für die Befruchtung. Das wäre asexuelle Zeugung. … Ob diese Ideologie von
geheimen Gruppen vorangetrieben wird, die dann auch die Forschungen bezahlen - dafür
habe ich keine Beweise.“ „Frauensperma im Anfangsstadium“ heißt die aktuelle
Forschungsarbeit. Laut dem Magazin „New Scientist“ erlaube diese Technologie in Zukunft
aber auch die Gewinnung von Eizellen aus männlichem Rückenmark. „Ich hoffe,
dass das ein mentaler Rausch ist und niemals realisiert wird“, sagt dazu Vatikanbischof
Sgreccia. Eine derartige Wissenschaft sei widernatürlich und in diesem Sinn pervers. „Das
hätte natürlich ethische, aber - heute sagt man wohl - in Gewissem Sinn auch politische
Folgen: Die Machthaber könnten in Zukunft Forschung und Technik derart vorantreiben
und künstlich Menschen produzieren, ohne dass es die Vereinigung von Mann und Frau
braucht. Auf lange Sicht gäbe es eine Technik, die Menschen nach Wunsch produziert,
die die Sexualität verändert und die Familie abschafft.“ (rv/pm 02.02.2008
bp)