Eine interdisziplinäre Kommission soll sich künftig mit den Fällen von Priestern befassen,
die der Pädophilie verdächtigt werden. Das gab der Diözesanbischof des Bistums Lausanne-Genf-Fribourg
am Freitag bekannt. Bischof Bernard Genoud sprach sich auch für eine verbesserte weltweite
kirchliche Erfassung pädophiler Priester aus. Die neue Kommission habe den Auftrag,
sämtliche eingegangenen Informationen rund um sexuelle Übergriffe von Priestern zu
sammeln. Das Gremium werde die Informationen sichten, verifizieren und für die Bistumsleitung
einen Bericht abfassen. Zu oft würden diese Fälle in der Gesellschaft und auch in
der Kirche tabuisiert und tot geschwiegen, betonte der Bischof. Dieses Schweigen habe
zu „dramatischen Entwicklungen“ geführt. Diese „schmerzhaften“ Situationen müssten
gemeinsam aufgearbeitet werden. Seit rund vier Wochen steht das Bistum wegen drei
Fällen pädophiler Priester im Zentrum des Medieninteresses in der Westschweiz. Dabei
handelt es sich um einen rückfälligen Ordensmann und zwei neue Fälle in Genf und Freiburg. (kipa
02.02.2008 mg)