Verheerende Bilanz
in der irakischen Hauptstadt Bagdad: Nach den Sprengstoffanschlägen auf Kleintiermärkte
am Freitag wurden wesentlich mehr Menschen getötet und verletzt als bisher angenommen.
Nach offiziellen Angaben gab es mindestens 98 Tote und mehr als 200 Verletzte. Zuvor
war die Armee von etwa 70 Todesopfern und 160 Verletzten ausgegangen. Der Apostolische
Visitator der chaldäischen Katholiken in Europa, Philip Najim, sagte im Gespräch mit
Radio Vatikan: „Diese Attentate richten sich gegen die irakische Bevölkerung,
die seit Jahren leidet. Diejenigen, die hinter diesen Attentaten stecken, wollen Spaltung,
Zerstörung und Leid. Sie wollen gar nicht, dass in diesem Land Frieden und damit Normalität
einziehen. Diese Gewalttaten verlangsamen den Prozess des Irak, sich in die internationale
Gemeinschaft einzugliedern. Diese Taten richten sich gegen das ganze Volk, Christen
oder Moslems. Denn die Bomben kennen keine Religion.“ Nach Angaben der Streitkräfte
waren die beiden Selbstmordattentäterinnen geistig behindert. Es wird vermutet, dass
sie vom Terrornetzwerk El Kaida bewusst als Bombenträger eingesetzt wurden. Es waren
die folgenschwersten Terroranschläge in Bagdad seit einem halben Jahr. (rv/afp/dw
02.02.2008 bp)