Schweiz / Vatikan: Kardinal Cottier, „Bistum handelt richtig“
Das Bistum Lausanne-Genf-Freiburg habe richtig gehandelt, indem es sich bei Missbrauchs-Opfern
entschuldigt und eine Mitschuld in einem weiteren Fall anerkannt habe. Das erklärte
jetzt der schweizer Kurienkardinal Georges Cottier OP in einem Zeitungsinterview.
Bei pädophilen Akten von Priestern werde die Kirche als Ganzes getroffen. Man müsse
aber auch klar sehen, wenn vier Prozent der pädophilen Akte von Kirchenmitgliedern
verübt würden, so blieben 96 Prozent der Fälle, die außerhalb der kirchlichen Kreise
geschehen. Der Kardinal spricht sich für eine Ausweitung der Verjährungsfrist bei
pädophilen Vergehen aus. Es sei auch notwendig, dass Priesteramtskandidaten genau
überprüft werden. Pädophile Neigungen seien schwer zu erkennen: „Wir wissen um die
Talente, die Kranke haben, um ihre Krankheit zu verstecken." Was geschieht, wenn ihm
jemand im Beichtstuhl einen solchen Akt bekennt? Das Beichtgeheimnis müsse gewahrt
werden, so Cottier. Es sei allerdings wichtig, dass alles daran gesetzt werde, damit
sich der Täter selber bei den Behörden meldet. (kipa 31.01.2008 mc)