2008-01-30 15:40:40

Indien: Hindu-Fundamentalisten bleiben Problem


RealAudioMP3 Vor 60 Jahren starb – ermordet von einem Fanatiker – Mahatma Gandhi, der „Vater“ der indischen Unabhängigkeit und Vorbild für ein friedliches und gewaltloses Zusammenleben. Seit der Unabhängigkeit hat sich einiges getan in dem Land, es blüht wirtschaftlich auf und gilt als ernstzunehmender Partner auf dem internationalen Parkett.
Was das Zusammenleben der Religionen angeht, ist die Situation hingegen schwieriger geworden. Die brutalen Überfälle von bewaffneten „Sangh Parivar“-Fundamentalisten in Orissa haben dies bestätigt, beklagt der Erzbischof von Cuttack-Bhubaeswar im Staat Orissa, Raphael Cheenat, im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Vor 30 Jahren waren alle Hindus sehr tolerant und friedliebend. Jetzt gibt es aber fundamentalistische Gruppen, die in Indien einen Hindu-Staat wollen. Diese kleinen Gruppen haben sehr viel Macht, sind gut organisiert und haben es geschafft, eine Art Hass-Kampagne zu starten. Den Christen wird jetzt vorgeworfen, Staatsfeinde zu sein. So wollen sie die weitere Ausbreitung des Christentums verhindern. Es herrscht also eine angespannte Stimmung.“

Das Kastensystem ist einer der Gründe, warum Christen von radikalen Hindus angefeindet werden.

„Wir engagieren uns bei den Kastenlosen, weil ihnen niemand hilft – weder von staatlicher Seite, noch von den höheren Kasten. Sie haben wie Sklaven gelebt. Deswegen haben sich die Missionare besonders um sie gekümmert. Viele von ihnen sehen den Glauben und das Christentum als eine Rettung, als etwas, das ihnen hilft. Deswegen haben sie sich zum Christentum bekehrt. Das empfinden einige Hindus als Angriff auf ihre Vorrangestellung in dem Land.“

(rv 30.01.2008 mc)








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