2008-01-30 15:39:07

D: Kirche steht Arbeitern bei


RealAudioMP3 Auf heftigen Widerstand ist die angekündigte Schließung des Nokia-Werks in Bochum gestoßen. Die Mitarbeiter wehren sich dagegen, dass der Standort – trotz hervorragender Bilanzen von Nokia – aufgegeben werden soll. Am Dienstag war der Essener Weihbischof Grave gemeinsam mit dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert – einem Bochumer – vor Ort bei den Streikenden. Unsere Kollegen vom Domradio haben anschließend mit ihm gesprochen:
 
„Das Gespräch mit den Menschen, den unmittelbar Betroffenen, das nimmt einen schon mit und beeindruckt einen tief. Da wird eben deutlich, es geht nicht um eine fachliche Angelegenheit, sondern es geht letztlich bei den Arbeitsplätzen um die Menschen und um ihre Zukunft. Ich war zutiefst berührt von einem kleinen Jungen – neun Jahre alt – einem Sohn eines Nokia-Mitarbeiters, der mit einem Transparent auf der Brust um Verständnis für seinen Vater und die anderen Mitarbeiter bat. Das war wirklich eine sehr eindrucksvolle und ganz eigentümliche Erfahrung und Begegnung.“

In einer Rede vor der Nokia-Belegschaft hatte Grave versprochen, die Kirche wolle in Gesprächen mit allen Parteien ausloten, „was wir aus der Situation herausholen können“.

„Wir sind keine Revolutionäre, sondern wir wollen auf dem Weg des Gesprächs konstruktiv mit der Unternehmensleitung Kontakt suchen, um zu prüfen, was für uns noch drin ist. Es ist nicht die Stunde der Resignation, habe ich von vielen gehört, sondern jetzt ist die Stunde der Solidarität. Einers sagte, die Hoffnung stirbt zuletzt, ich hab dann darauf aufmerksam gemacht, für uns Christen nie. Ich denke, wir sind in einer Phase, in der der Wille zum ,Kampfmittel’ des Gesprächs groß ist.“

(domradio 30.01.2008 mc)








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