„Christus wurde euretwegen
arm“. Um diesen Satz aus dem Zweiten Korintherbrief des Paulus kreist dieses Jahr
die Fastenbotschaft des Papstes. Sie wurde an diesem Dienstag vom Vatikan veröffentlicht.
Hier sind die Kernsätze aus der Botschaft.
„Wir sind nicht Eigentümer, sondern
Verwalter der Güter, die wir besitzen. Sie dürfen deswegen nicht als unantastbares
Eigentum betrachtet werden, sondern als Mittel, durch die der Herr jeden von uns ruft,
seine Fürsorge für den Nächsten zu vermitteln. Den vielen Elenden und Verlassenen
zu Hilfe zu kommen, ist eher eine Pflicht der Gerechtigkeit als ein Akt der Caritas.
Wenn wir beim Vollbringen einer guten Tat nicht die Ehre Gottes und das
wahre Wohl der Mitmenschen zum Ziel haben, sondern vor allem nach einem persönlichen
Gewinn oder einfach nach Beifall streben, entsprechen wir nicht dem Evangelium. In
der modernen, von Bildern geprägten Gesellschaft muss man sehr wachsam sein gegenüber
dieser Versuchung. Sehr wenig nützt es, die eigenen Güter den anderen zu schenken,
wenn sich dadurch unser Herz in Eitelkeit aufbläst. In Jesu Schule können
wir lernen, aus unserem Leben eine Gabe zu machen; indem wir ihn nachahmen, wächst
die Bereitschaft, nicht nur von unserem Besitz zu geben, sondern uns selbst. Ist nicht
etwa das ganze Evangelium in dem einen Gebot der Liebe zusammengefasst? Nicht der
materielle Reichtum diktiert die Gesetze der Existenz, sondern die Liebe.“