Einen kanonischen Vertrag, der die Beziehung zwischen der lateinischen Kirche, den
Ostkirchen und den Orthodoxen regelt, schlägt Kardinal Peter Erdö vor. In einem Artikel
der Vatikan-Zeitung „L`Osservatore Romano“ spricht der Erzbischof des ungarischen
Budapest, der derzeit auch den EU-Bischofsrat leitet, von einem „kurzen Grundlagenvertrag
oder Verfassungsvertrag“ von „kanonisch-rechtlichem Wert“. Auch ein „ökumenisches
Direktorium“ wäre denkbar. Darin könnten zumindest die „grundlegenden Prinzipien“
im Verhältnis der Kirchen zueinander festgelegt werden. Als Beispiel nennt Erdö die
unterschiedlichen Auffassungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, was das
so genannte „kanonische Territorium“ betrifft. Erdö räumt ein, dass dieses „relativ
neue Phänomen“ doch „sehr alte theologische Vorbilder“ hat.