Gaza: Schlagstöcke gegen Palästinenser an ägypt. Grenze
Ägypten beginnt, das
Chaos an der Grenze zum Gazastreifen einzudämmen. Polizisten gehen mit Schlagstöcken
gegen Palästinenser vor, die durch Breschen in der Mauer nach Ägypten kommen. In den
letzten Stunden waren Tausende von Palästinensern aus dem Gazastreifen über die Grenze
geströmt, um sich auf ägyptischer Seite mit Lebensmitteln und anderen knappen Gütern
einzudecken. Nach Augenzeugen-Berichten wurden in Rafah einige Geschäfte leer gekauft.
Bewaffnete Palästinenser hatten am Mittwoch Lücken in die Grenzmauer zwischen Gaza
und Ägypten gesprengt. Israel will an seiner Blockade des Gazastreifens festhalten.
Die Schweizerin Anna Beck arbeitet für das Caritas Baby-Hospital in Betlehem,
also in der Westbank. Aus Berichten und aus eigener Anschauung weiß sie, wie schwierig
die Lage von Krankenhäusern im Gazastreifen ist: Nicht erst seit der neuen Blockade
sei das Arbeiten und Pflegen dort so gut wie unmöglich.
„Die Kinderhilfe
Bethlehem finanziert sogar Projekte, also so genannte Family Help Centers mit Projektpartnern
vor Ort. Ich habe die vor einem Jahr auch selbst besucht, allerdings ist das nicht
zu vergleichen. Es ist tatsächlich eine sehr sehr schwierige Situation. Es gibt keine
Medikamente, schon vor einem Jahr waren Wasser und Energiezufuhr nicht koordiniert.
Es ist praktisch unmöglich, ein Spital zu betreiben, so wie wir uns das vorstellen.
Jetzt im Moment ist ja alles abgestellt.“
Das Caritas Baby-Hospital von
Betlehem ist aus dem ganzen Westjordanland gut zu erreichen. Für Palästinenser aus
Gaza hingegen ist dort einfach kein Hinkommen.