Ein afghanisches Gericht hat einen Journalisten zum Tode verurteilt. Der 23-jährige
Student und Reporter der Zeitung „Neue Welt“ wird der Blasphemie beschuldigt. Er
habe einen Artikel an seine Komilitionen verteilt, der den Islam beleidigeund Verse
des Korans falsch interpretiere, lautet die Anklage. Thema des Artikels war die Rolle
der Frau in der muslimischen Gesellschaft. Verschiedene Journalistenverbände haben
inzwischen die sofortige Freilassung des jungen Mannes gefordert. Ein Sprecher von
„Reporter ohne Grenzen“ sagte, der Fall bezeuge den wachsenden Einfluss von fundamentalistischen
Gruppen auf die intellektuelle Debatte. Die Anklage gegen den Journalisten zeige,
dass es in Afghanistan de facto keine Pressefreiheit gebe. (apic 24.01.08 ag)