Für einen offenen Dialog mit dem Islam ohne „Redeverbote“ hat sich der Grazer Bischof
Egon Kapellari ausgesprochen. Probleme mit dem Islam dürften nicht „klein- und schöngeredet“
werden, meinte er in einem Kommentar in der Wochenzeitung „Die Furche“. Wie Kapellari
betont, würde ein fruchtbarer Dialog über tatsächliche Probleme im Zusammenleben durch
Redeverbote „im Namen einer fragwürdigen political correctness“ eher behindert als
gefördert. Redeverbote „begünstigen lediglich das Agieren mancher demagogischer Politiker“,
so der Bischof, und behinderten „das Zusammenleben integrierter oder integrationswilliger
Muslime mit religiös anders- oder nichtglaubenden Menschen im Land“. Österreich bemühe
sich laut Kapellari bereits seit vielen Jahren „um ein faires Miteinander nicht nur
von Christen getrennter Kirchen, sondern auch von Christen, Juden und Muslimen“. Gerade
im Blick auf den „vielgestaltigen Islam“ müsse man jedoch auch die „Skepsis, ja Furcht“
der Bevölkerung „gegenüber manchen Ausprägungen des Islam im globalen Horizont“ wahr-
und ernst nehmen, so der Bischof. (kap 23.01.2008 mg)