2008-01-23 14:38:31

Schweiz: "Weltwirtschaftsforum" ist wichtig


RealAudioMP3 Die Südostschweizer Stadt Davos ist wieder fest in der Hand von Spitzenmanagern und Politikern. Anlässlich des diesjährigen „World Economic Forum“ (WEF) werden sie ab diesem Mittwoch über die derzeitigen Probleme der Weltwirtschaft und der Weltpolitik ausreichend zu reden haben. Bis zum 27. Januar werden auch Religionsvertreter und weitere Repräsentanten des zivilen Lebens zusammenkommen, um über „The Power of Collaborative Innovation“ zu beraten, also über neue Formen von Zusammenarbeit und Lösungsansätze zur Überwindung des Grabens zwischen Arm und Reich.
Für den Generalsekretär der Kommission „Justitia et Pax“ der Schweizer Bischofskonferenz, Wolfgang Bürgstein, handelt es sich um ein wichtiges Treffen. Weder er noch die Schweizer Bischofskonferenz nehmen am WEF teil.

„Ich verstehe das WEF als ein Diskussionsforum, bei dem offene Fragen und die Herausforderungen der Zukunft auf verschiedenen Ebenen gemeinsam diskutiert werden können. Das ist sicherlich auch die Stärke des WEF. Dieses Treffen ist sicherlich nicht dazu da, auf ganz konkrete Krisen aktuell Antworten zu geben. Von der Konzeption her geht es beim WEF darum, mittel- und längerfristige Perspektiven anzugeben. Davos ist auch ein Ort, wo die Spitzenmanager und Politiker die Gelegenheit haben, in einer ganz außergewöhnlichen Atmosphäre miteinander zu diskutieren.“

Die starke Vertretung hochrangiger Politiker kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das WEF immer noch in erster Linie ein Wirtschaftsforum ist. Beim Treffen in Davos geht es also in erster Linie um ökonomische Themen. Doch die Theologie hat durchaus ihren Platz in der Diskussion, meint Bürgstein.

„Aus theologischer Sicht hat der jüngste Börsencrash gezeigt, dass die Annahme, die Finanzmärkte seien weitgehend optimale Märkte, in denen unter rationalen Bedingungen gehandelt und entschieden werden könne, nicht zutrifft. Auch die Finanzmärkte kennen Regeln, die beachtet werden müssen. Man kann als Manager und Banker nicht übertreiben. Und darauf folgt irgendwann eben auch die große Ernüchterung - oder der Crash. Lösungsvorschläge gibt es sehr viele, beispielsweise die Spekulationsbesteuerung oder die so genannte Tobin-Steuer. So könnte man die Rahmenbedingungen etwas ändern.“

Erstmals ist auch Caritas Internationalis offiziell dabei beim Weltwirtschaftsforum. Sie will die Politiker dazu veranlassen, sich insbesondere der Themen Klimawandel, Armut, Entwicklung, Auswanderung, interreligiöser Dialog und Friedenssicherung anzunehmen. Unter den rund 2.500 Teilnehmern finden sich 27 Staats- und Regierungschefs, über 100 Minister, 7 EU-Kommissare und 6 Mitglieder des US-Kabinetts.
(rv 23.01.2008 mg)








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