Die Vereinigung der
Hilfswerke für die orientalischen Christen (ROACO) ist besorgt. Bei ihrem Treffen
in Rom am Dienstag und Mittwoch besprechen ihre Mitglieder vor allem die Lage der
Christen im Heiligen Land und im Irak. Kirchenführer des Heiligen Landes drängen derweil
Israel, die Blockade des Gaza-Streifens aufzuheben. Ihr gemeinsamer Appell, der am
Dienstag bekannt wurde, richtet sich auch an die Staatengemeinschaft und die USA.
Der Schweizer Priester und ROACO-Mitglied, Domherr Paul Rutz, sieht die Möglichkeiten,
die christliche Hilfswerke im Gazastreifen haben, ziemlich realistisch:
„Die
ROACO hat keine politische Macht. Vielmehr geht es der Vereinigung um die konkrete
Hilfe in der Not der einzelnen Menschen. Vielleicht kann eines der Hilfswerke durch
Kontakte mit Politikern etwas beeinflussen. Aber ob die Situation sich ändert,
wenn man die schrecklichen Nachrichten über den Gazastreifen hört, das ist eine andere
Frage. Ich glaube, es braucht nun eine Beharrlichkeit beim Helfen.“
Die
ROACO bespricht aber auch über die Lage der Christen im Irak. Dabei geht es vor allem
um die Flüchtlinge in den Nachbarländer des Irak.
„Es sind alleine in Jordanien
60.000 christliche Flüchtlinge - und die sollten vor allem pastoral begleitet werden.
Doch sie benötigen auch soziale Hilfe. Die ROACO kann und muss etwas tun, doch dies
ist sehr schwierig, weil Mitarbeiter vor Ort fehlen.“
Auch für den Generalsekretär
der ROACO, Bischof Leon Lemmens, ist die Lage der Flüchtlinge aus dem Irak ein dringendes
Problem, das gelöst werden muss.
„Ihre Lage ist dadurch sehr erschwert,
dass sie keinen juristischen Status besitzen. Sie können deshalb von den Nachbarländern
jederzeit wieder zurück geschickt werden in den Irak. Doch wir wissen, dass die Lage
dort im Irak immer noch nicht stabil und sicher ist. Auch gibt es weiterhin Attentate
gegen kirchliche Einrichtungen im Irak. Das ist ein klares Signal von bestimmten Gruppierungen
gegen die Christen. Die Lage der christlichen Flüchtlinge in Syrien und Jordanien
ist auch prekär, weil diese Länder keine ökonomischen Mittel für sie haben. Das ist
eine große Herausforderung für die Hilfswerke.“