Angesichts der wiederholten Bombenanschläge auf christliche Kirchen befürchten die
Christen im Irak eine erneute „religiöse Säuberung“. Das meldet das internationale
katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. Es beruft sich auf Informanten aus Kirchenkreisen,
die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollen. Mit den wiederholten Attentaten
sollten Christen verängstigt und dazu bewogen werden, die Region zu verlassen. Ein
weiteres Ziel sei es, bereits ausgewanderte irakische Christen, die darauf hofften,
in ihre Heimat zurückzukehren, von diesen Plänen abzubringen. Die Aktivisten wollten
demonstrieren, dass „jederzeit alles möglich“ sei. - Der Zeitpunkt der ersten Anschläge
fiel auf den 6. Januar und somit auf den Weihnachtsabend verschiedener orthodoxer
Kirchen sowie auf das Epiphaniefest der Katholiken. An diesem Tag finden jeweils viele
Taufen statt. Die Anschläge trafen in Bagdad und Mossul mindestens sechs christliche
Kirchen. Am 9. Januar kam es in Kirkuk erneut zu zwei Anschlägen auf christliche Gotteshäuser.
Dabei wurden Autobomben gezündet. (kirche in not 22.01.2008 bp)