2008-01-19 15:25:26

Vatikan: Klonen. Instrumentalisierung und Menschenhandel


RealAudioMP3 Das angebliche Klonen menschlicher Zellen durch amerikanische Forscher hat die ethische Debatte weiter entfacht. Nach Informationen des Fachzeitschrift Stemm Cells war es Wissenschaftlern in Kalifornien gelungen, fünf menschliche Embryonen zu klonen. Dabei waren, ähnlich wie beim Klonen des Schafes Dolly vor zwölf Jahren, die Kerne von Hautzellen Erwachsener in die Hüllen weiblicher Eizellen verpflanzt worden. Wissenschaftler hoffen, mit diesem Verfahren in Zukunft auch embryonale Stammzellen für das so genannte therapeutische Klonen zu gewinnen.
In der päpstlichen Akademie für das Leben leuchten die Alarmzeichen. Moralisch ist dieser Vorstoß genauso verwerflich wie das Klonen von Menschen selbst, sagt Akademiepräsident Elio Sgreccia gegenüber Radio Vatikan:
„Solange es auf Schafe oder Schimpansen angewandt wird, kann das Klonen seinen berechtigten wissenschaftlichen Grund haben. Wenn es aber auf den Menschen angewandt wird, haben wir es mit der schlimmsten Instrumentalisierung des menschlichen Wesens zu tun, das nämlich so zum reinen Forschungsobjekt wird. Das so genannte therapeutische Klonen konnte man bislang nicht rechtfertigen. Und selbst, wenn man es könnte, dürfte man es nicht erlauben, den Menschen als Medizin zu benutzen. Vom ethischen Standpunkt aus handelt es sich hier um einen schweren moralischen Verstoß.“
Ganz besonders unverständlich scheint Sgreccia das Klonen menschlicher Stammzellen auch deshalb, weil es Forschern inzwischen gelungen ist, ausgewachsenen Zellen einen „Rückwärtsgang“ einzuprogrammieren, durch den sie sich in ihr Anfangsstadium als Stammzellen zurückentwickeln.
„All das kann man jetzt, wie bewiesen wurde, sehr viel leichter über andere Wege erhalten. Ich verstehe nicht, ob das hier einfach nur ein Spiel sein soll, mit welchen Geldern es auch immer finanziert wird und bei dem es darum geht, die unwürdigsten Experimentiermethoden zu entdecken, einfach nur um des Vergnügens willen, am Mann und an der Frau herumzuexperimentieren.“

Bislang lasse sich nichts über ein mögliches Potential der US-Studie sagen, erklärte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Stammzellenforschung, Jürgen Hescheler. Der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel sagte der Frankfurter Rundschau, für geklonte Embryonen wie im akuten Fall würden Eizellen spendende Frauen „als Ersatzteillieferantinnen missbraucht“. Das sei fast so schlimm wie der Organhandel mit Frauen in Entwicklungsländern.
(rv/pm 19.01.08 ag)








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