Präsident Nicolas Sarkozy verteidigt seine Annäherung an die Kirchen. Bei einem Empfang
für Religionsvertreter im Pariser Elysée-Palast meinte Sarkozy, die Religion sei genauso
Teil der französischen Zivilisation wie Aufklärung und republikanische Werte. Frankreichs
„zivilisatorische Mission“ hatte Sarkozy schon zuvor ins Zentrum seiner Neujahrsansprache
gestellt. Sarkozy beteuerte aber auch, er halte am Prinzip der Laizität des Staates
fest. Bei einem Besuch im Vatikan hatte der Präsident Ende letzten Jahres von einem
neuen Prinzip der „positiven Laizität“ gesprochen; Frankreich solle sich mehr auf
seine religiösen Werte zurückbesinnen, um dem fundamentalistischen Islam etwas entgegenzusetzen.
Das ist eine andere Sicht von Religion als die unter Präsident Jacques Chirac, mit
dessen Verbot religiöser Zeichen in der Öffentlichkeit Sarkozy nicht einverstanden
war. Medien sprechen von einem neuen Frühling im französischen Staat-Kirche-Verhältnis.
Kardinal André Vingt-Trois von Paris würdigt Sarkozy als Vertreter einer neuen politischen
Generation, die das Verhältnis von Kirche und Staat friedlicher und weniger konfliktbeladen
sehe. Unter anderem hat Frankreichs politische Linke massiven Widerstand gegen eine
neue politische Linie angekündigt. (kna/agenturen 18.01.2008 sk)