2008-01-18 12:13:38

Frankreich: Für eine "positive Laizität"


Präsident Nicolas Sarkozy verteidigt seine Annäherung an die Kirchen. Bei einem Empfang für Religionsvertreter im Pariser Elysée-Palast meinte Sarkozy, die Religion sei genauso Teil der französischen Zivilisation wie Aufklärung und republikanische Werte. Frankreichs „zivilisatorische Mission“ hatte Sarkozy schon zuvor ins Zentrum seiner Neujahrsansprache gestellt. Sarkozy beteuerte aber auch, er halte am Prinzip der Laizität des Staates fest. Bei einem Besuch im Vatikan hatte der Präsident Ende letzten Jahres von einem neuen Prinzip der „positiven Laizität“ gesprochen; Frankreich solle sich mehr auf seine religiösen Werte zurückbesinnen, um dem fundamentalistischen Islam etwas entgegenzusetzen. Das ist eine andere Sicht von Religion als die unter Präsident Jacques Chirac, mit dessen Verbot religiöser Zeichen in der Öffentlichkeit Sarkozy nicht einverstanden war. Medien sprechen von einem neuen Frühling im französischen Staat-Kirche-Verhältnis. Kardinal André Vingt-Trois von Paris würdigt Sarkozy als Vertreter einer neuen politischen Generation, die das Verhältnis von Kirche und Staat friedlicher und weniger konfliktbeladen sehe. Unter anderem hat Frankreichs politische Linke massiven Widerstand gegen eine neue politische Linie angekündigt.
(kna/agenturen 18.01.2008 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.