Der für Donnerstag angekündigte Besuch von Papst Benedikt an der römischen Universität
„La Sapienza“ sorgt nicht nur für Zustimmung, sondern bei einigen Studierenden und
Professoren auch für Protest. Der Widerstand in Teilen der Universität unter der Leitung
des Physikers Marcello Cini hatte bereits für einen Aufschub des Papstbesuches vom
30. November auf das jetzige Datum gesorgt. Nach Angaben des Vatikans wird der Papst
nicht, wie ursprünglich geplant, eine Vorlesung, sondern nur noch eine einfache Ansprache
halten. Einige Dozenten werfen dem Papst vor, als Kardinal einmal den Prozess im Vatikan
gegen Galileo Galilei verteidigt zu haben. Der Vatikan hält dem entgegen, das Zitat
werde aus dem Zusammenhang gerissen; der damalige Kardinal Joseph Ratzinger habe nur
die Meinung eines anderen referiert, nicht seine eigene wiedergegeben. An der Sapienza
wurde anlässlich des Papstbesuches eine „Antiklerikale Woche“ ausgerufen, die an diesem
Montag beginnt. Ihr Programm sieht unter anderem die Projektion des Films „Das Leben
des Galileo“ sowie einen musikalischen „Lauschangriff“ auf der Piazza Aldo Moro vor.
(apic/ansa/rv 14.01.08 ag)